Prinz William erbt das 1,2 Milliarden US-Dollar schwere Anwesen im Herzogtum Cornwall

Mit dem Ableben der am längsten regierenden britischen Monarchin, Königin Elizabeth II., gingen die meisten königlichen Güter an den nächsten Souverän, König Charles III. über. Die Erbfolge stellt jedoch sicher, dass Prinz William als neuer Prinz von Wales und Herzog von Cornwall und Cambridge, nun der Inhaber des weitläufigen Anwesens des Herzogtums Cornwall ist. Das 1337 von König Edward III. gegründete Herzogtum Cornwall wurde im letzten Jahr auf einen Wert von kolossalen 1,2 Milliarden Dollar oder einer 1 Milliarde Pfund geschätzt, als es dem früheren Prinzen von Wales gehörte, der jetzt König ist.

Heute umfasst das Herzogtum Cornwall des Prinzen von Wales 55.000 Hektar einschließlich 7.571 Hektar Land in Cornwall, fast alle Scilly-Inseln, Dartmoor in Devon, weitere große Besitzungen in Herefordshire und Somerset sowie das Finanzinvestitionsportfolio des Herzogtums.

Dieser Teil einer großen Farm in der Region Windsor in Großbritannien gehört ebenso zum Crown Estate wie das Herzogtum Cornwall und das Herzogtum Lancaster. Crown Estate Ackerland in der Nähe von Cranbourn Tower. (Andrew Smith / Crown Estate Farmland, Windsor)

Das Herzogtum Cornwall: Ein Crown Estate, das sich von anderen abhebt

Die gewaltigen Vermögenswerte der britischen Monarchie lassen sich in mehrere Kategorien einteilen. Die meisten dieser Vermögenswerte gehören der Krone, das heißt, dass sie dem regierenden Monarchen gehören, aber nicht sein Privateigentum sind. Dazu gehören die königlichen Residenzen und das Crown Estate. Buckingham Palace, Windsor Castle und Holyrood Palace stehen ebenfalls auf der Vermögensliste der Krone.

Laut CNN Business bildet das Crown Estate in Höhe von 19 Milliarden Dollar oder 16,5 Milliarden Pfund den größten Teil des Vermögens der Monarchie. Die Erträge aus dem Estate gehörten einst vollständig dem regierenden Herrscher. Aber durch eine Vereinbarung aus dem Jahr 1760 ist es nun Aufgabe des Herrschers, die Gewinne aus dem Anwesen an die Regierung zu übergeben. Im Gegenzug erhalten sie einen Teil davon, den sogenannten Sovereign Grant, berichtete ET.

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Das Crown Estate ist eine unabhängige Körperschaft, die durch einen Parlamentsbeschluss gegründet wurde. Sie besitzt große Grundstücke im Zentrum Londons und große Teile des Meeresbodens in England, Wales und Nordirland. Sie wird von einem Geschäftsführer und Bevollmächtigten geleitet, die vom Monarchen auf Empfehlung des Premierministers ernannt werden.

Der Sovereign Grant beläuft sich in der Regel auf 15 Prozent der Gewinne des Estate. Dieses Verhältnis wird von der britischen Regierung festgelegt und ist laut CTV News nicht festgelegt. Im Jahr 2017 wurde er zum Beispiel für ein Jahrzehnt auf 25 Prozent angehoben, um die Kosten für die Renovierung des Buckingham Palace zu tragen. Der Gewinn aus dem Crown Estate belief sich im letzten Jahr auf 361 Millionen Dollar (313 Millionen Pfund). Davon zahlte das britische Finanzministerium der Königin einen Sovereign Grant in Höhe von 100 Millionen Dollar (86 Millionen Pfund).

Der Sovereign Grant wird hauptsächlich für die Instandhaltung des Eigentums der königlichen Familie, die Gehälter der Mitarbeiter und Ausgaben für königliche Verpflichtungen verwendet. Es ist nicht für den persönlichen Gebrauch des Monarchen bestimmt.

Das Wappen des Herzogtums Lancaster (Yaddah / Public Domain)

Die Königsfamilie besitzt auch die Herzogtümer Cornwall und Lancaster, die als „besondere“ private Ländereien gelten. Dies bedeutet, kurz gesagt, dass der derzeitige Eigentümer des Herzogtums Cornwall, Prinz William, keine Steuer zahlen muss, obwohl beide Herzogtümer seit 1993 freiwillig Einkommensteuer zahlen. Es bestehen jedoch Beschränkungen hinsichtlich des Eigentums an den Herzogtümern Cornwall und Lancaster.

Nach ihrem Tod hatte die Queen ein persönliches Vermögen, das von Forbes im letzten Jahr auf 500 Millionen Dollar geschätzt wurde (436 Millionen Pfund). Dazu gehören ihre Juwelen, ihre Kunstsammlung, eine wertvolle Briefmarkensammlung, Investitionen und zwei Residenzen, Balmoral Castle in Schottland und Sandringham House in Norfolk. Beide Residenzen erbte die Königin von ihrem Vater König Georg VI.

Dies sind persönliche Vermögenswerte, und sie werden nach dem offiziellen Willen der verstorbenen Königin verteilt. Abgesehen von den Residenzen, deren neue Eigentümer bekannt gegeben werden, werden die anderen Vermächtnisse wahrscheinlich nicht veröffentlicht. Wie Laura Clancy, Dozentin für Medien an der Lancaster University und Autorin eines Buches über die königlichen Finanzen gegenüber CNN Business sagte: „[Königliche Testamente] werden verborgen, wir haben also keine Ahnung, was tatsächlich darin steht und was das wert ist, und das wurde nie veröffentlicht“.

Das Wappen des Herzogtums Cornwall (Sodacan / CC BY-SA 4.0)

Die Privatherzogtümer

Die Herzogtümer Lancaster und Cornwall sind private Ländereien der britischen Königsfamilie. Traditionell wird das Herzogtum Lancaster vom regierenden Monarchen und das Herzogtum Cornwall vom Thronfolger gehalten oder, falls ein solcher ausfällt, vom Monarchen selbst.

Das Herzogtum Lancaster wurde 1265 gegründet und seine letzte Bewertung im März 2022 betrug laut The Guardian rund 765 Millionen Dollar (665 Millionen Pfund). Die Einkünfte aus diesem Herzogtum decken die Ausgaben, die nicht durch den Sovereign Grant gedeckt werden, und helfen, andere königliche Familienmitglieder zu unterstützen.

Das Herzogtum Cornwall fällt an den Erben, der den Titel eines Herzogs von Cornwall erhält. Das Herzogtum besitzt ein riesiges Portfolio an Land und Eigentum, das meiste davon in Südwestengland. Es wurde 1337 von König Edward III. geschaffen.

Laut seiner Website werden die Einnahmen aus dem Anwesen „zur Finanzierung der öffentlichen, privaten und karitativen Aktivitäten“ des Duke of Cornwall verwendet. Die beiden Herzogtümer gelten jedoch als Privateigentum der Royals und über die Angabe ihres Einkommens hinaus sind sie nicht verpflichtet, Einzelheiten darüber anzugeben, wie es ausgegeben wird.

Dies bedeutet nicht, dass keine Beschränkungen gelten. Keiner der Royals hat Anspruch auf Erlöse aus Kapitalverkäufen aus dem Verkauf von Vermögenswerten in seinem Herzogtum. Jeglicher Gewinn aus dem Verkauf fließt in das Estate zurück.

Keines der beiden Herzogtümer ist einkommensteuerpflichtig, aber beide haben seit 1993 freiwillig Einkommensteuer entrichtet. Ein öffentlicher Aufschrei, nachdem die königliche Familie geplant hatte, öffentliche Gelder für die Reparatur von Windsor Castle zu verwenden, das bei einem Brand beschädigt worden war, zwang sie zum Handeln, sagte Clancy CNN Business.

Da die freiwillige Einkommensteuer jedoch nicht zu einem festen Satz gezahlt wird, dürfte das Herzogtum Cornwall eine sehr profitable Einkommensquelle für Prinz William sein. Im vergangenen Jahr beispielsweise zahlte sich König Charles, damals Herzog von Cornwall, 25 Millionen Dollar (21 Millionen Pfund) aus dem Anwesen des Herzogtums Cornwall.

Bild oben: Das Büro des Herzogtums Cornwall in The Old Rectory, Newton St Loe, Bath, England, beherbergt die zentralisierten Finanz- und Immobilienteams und Mitglieder, die das Gewerbeimmobilienportfolio, die Entwicklungsstandorte und die Ländereien des Herzogtums verwalten. Quelle: Rwendland / CC BY-SA 3.0

Von Sahir Pandey